Dienstag, 25. September 2012

Leona Rostenberg und Madeleine Stern: Zwei Freundinnen, eine Leidenschaft - Unser Leben für seltene Bücher

Welcher Antiuariatsbuchhändler kann heute noch solche Geschichten erzählen? Diese beiden Frauen, beide aus jüdischen deutsch-amerikanischen Familien stammend, haben fast ihr ganzes Leben seltenen Büchern gewidmet.
In dieser Doppel-Biografie erzählen Leona Rostenberg und Madeleine Stern abwechselnd über ihr Leben. Doch vorher berichten sie im Prolog, wie es dazu kam:

Leona Rostenberg und Madeleine Stern (im Weiteren schreibe ich nur Leona und Madeleine) befinden sich 1995 in ihrem für den Sommer gemieteten Landhäuschen in East Hampton, als das Telefon klingelt und sich der Doubleday-Verlag bei ihnen meldet. Die haben einen Artikel über die beiden Frauen in der Times gelesen und fragen nun an, ob sie für den Verlag ein Buch schreiben wollen. Eine gemeinsame Autobiografie etwa. Da das Buch ja erschienen ist (was für ein Verlust, wenn es nicht dazu gekommen wäre), lautete die Antwort nach reiflichen Überlegungen ja.
Im Prolog erfahre ich noch etwas über ihrer beider Herkunft, dass Madeleine schriftstellerisch tätig war und Leona

die überraschende Entdeckung von Louisa Alcotts Pseudonym und ihrer unter Pseudonym veröffentlichten Sensationsromane
machte.
Madeleine spürte diese Romane auf und stellte sie zu einer Serie von Anthologien zusammen.

Wunderschön, wie (wer schrieb nun eigentlich den Prolog, hier ist immer von "wir" die Rede) sie ihr Geschäft, den Handel mit seltenen Büchern, beschreiben:


Es ist ein Geschäft, bei dem Wissen Macht bedeutet und detektivische Fähigkeiten oft eine wichtige Rolle spielen. Das elektrisierende Gespür dafür, was an einer Erstausgabe oder einem frühen Druck besonders bemerkenswert ist, wird in unserer Branche als Fingerspitzengefühl* bezeichnet. Wenn Fingerspitzengefühl* sich mit glücklichem Zufall paart, dann öffnet sich für diejenigen, die mit dem Alten und Seltenen handeln, die Pforte zum Paradies. Leona hat diese Faszination während einer langen Lehrzeit kennen gelernt, und Madeleine hat sie von ihr gelernt. Alle beide sind wir seit einem halben Jahrhundert dieser Faszination erlegen und werden ihr auch weiterhin immer wieder aufs Neue erliegen.

Hach, liest sich das nicht wundervoll?

(Anm. d. Übers.: "Ausdrücke, die im Original auf Deutsch stehen, werden durch * gekennzeichnet.")

Und dann beginnen sie zu erzählen, beginnend bei ihrer Kindheit und immer mit einer Prise Humor. Leona reichte mit zwei Jahren bis zum untersten Regal des Bücherboards, und ihre Mutter prophezeite, dass sie eines Tages eine Schriftstellerin werden würde. Sie liebte Bücher von klein auf und lag ihrer Mutter permanent in den Ohren, in die "Bibothek" zu gehen. Ihre Wahl fiel auf ein "Bilderbuch unserer großen Führer".


Stolz marschierte ich mit meiner Wahl von dannen, noch immer den muffigen, staubigen Geruch von Büchern in der Nase, ein Geruch, der irgendwie warm, beruhigend und aufregend zugleich war und der mich für immer begleiten sollte.

Auch Madeleine denkt vielleicht schon in Kindertagen daran, eines Tages eine Schriftstellerin zu werden. Zu ihrem 6. Geburtstag schreibt sie:

Eines der Geschenke, von der Kusine meiner Mutter, war, was ich meine Schatzkiste nannte. Das war eine braune Schatulle, die in Dutzende von Fächern unterteilt war, und in jedem von ihnen fand sich eine Auswahl an Schreibutensilien. Es gab Büroklammern, Kärtchen und Schlüsselringe, es gab Etiketten, Gummibänder und Schreibfedern, es gab alles, wovon eine Schriftstellerin träumen konnte, und vielleicht sah ich mich damals sogar schon als Schriftstellerin. Ich besaß diese Schatulle viele Jahre lang und hielt sie in Ehren.

Sie berichten, wie sie sich kennenlernen und zusammen arbeiten, sich erst gar nicht sooo sympathisch waren, sich wieder trennen, um eigene Wege zu gehen, die im Endeffekt dorthin führen, wo sie sich wieder treffen und ihr weiteres Leben miteinander verbringen. Als Leona eines Tages wirklich nicht mehr wusste, in welche Richtung sie gehen sollte, macht Madeleine ihr ein Geschenk, das ihre Zukunft bestimmt.

Dass ich die meisten alten Buchtitel und Autoren nicht kenne, tat meinem Lesespaß absolut keinen Abbruch. Dieses Buch erhält von mir die höchste Wertung und ist per sofort meine Lieblings-Biografie.

Samstag, 15. September 2012

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 7

In diesem Kapitel wird es nun politischer und wieder sehr religiös. Es geht nicht mehr nur um die kleine Familie. Naakkve ist zehn Monate alt und Lavrans kommt zu Besuch. Und Kristin hört ihren Vater das erste Mal über Politik sprechen, worüber sich selbst Erlend wundert. Da ich darüber aber nun wirklich nicht Bescheid weiß, werde ich mich dazu nicht äußern. Das Thema zieht sich über einige Seiten hin. Als Erlend dann zu Kristin ins Bett schlüpft und sie dort schlafen sieht, geht ihm einiges durch den Kopf: Etwas über ein Jahr ist er verheiratet. "Schwangerschaft, Buße und Fasten, und jetzt nichts anderes als der Knabe an allen Ecken und Enden, Tag wie Nacht." Aber: Wenn er es schafft, dass sie für einen Moment den Pfarrer und das Baby vergisst, ist sie die gleiche, süße, junge Kristin.
Erlend ist viel unterwegs und als er erfährt, dass Kristin wieder schwanger ist, meint er: "Ich glaubte, wenn ich dich einmal bekommen würde, so sollte es wie ein immerwährendes Weihnachtsgelage sein. Aber es hat den Anschein, als würden es beinahe nur lange Fasten." - Das ging ihr ordentlich zu Herzen.
Sie bekommen einen Jungen, Björgulf, nach Lavrans Vater. Den nimmt man ihr weg und gibt ihn an eine Pflegemutter. Als er elf Monate alt ist, spürt Kristin schon wieder, dass sie schwanger ist. Und sie hat sich geschworen, dieses Kind nicht herzugeben.
Gegen Weihnachten, taucht Kristin mit Orm bei Gunnulf auf. Erlend, der bei einem Gastgelage ist, weiß nicht, dass sich die beiden auf den Weg gemacht haben.
Obwohl Kristin doch den Weg der Buße gegangen ist, ist sie wieder voller Zweifel, Ungeduld, Zorn und Furcht.
Orm hat sie liebgewonnen wie ein eigenes Kind. Aber mit Margret wird sie einfach nicht warm. Mit ihren neun Jahren sieht sie der Mutter Eline aus wie aus dem Gesicht geschnitten. Aber die Lütte ist auch eine hochmütige Göre. Sie kann anstellen, was sie will, Erlend verwöhnt sie von vorne bis hinten. Und er lässt es nicht zu, dass Kristin versucht, das Mädchen ein bisschen zu erziehen.
Zwischen Vater und Sohn klappt es auch nicht so. Orm ist nicht so männlich, wie Erlend es sich wünscht. Er ist eher ein Denker und würde gerne Priester werden.
Gunnulf und Kristin führen wieder lange Gespräche.
Am nächsten Morgen erscheint ein wütender Erlend.

Mittwoch, 12. September 2012

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 6

Hier habe ich einen Satz gefunden, der Erlend ganz gut charakterisiert: „Gott steh mir bei, Kristin, hast du jemals von mir gehört, daß ich das tat, was zu meinem Besten war?“

Nein, das hat er wahrlich nicht. Und so lange er alleine war, wäre dagegen auch nichts einzuwenden gewesen. Aber jetzt hat er eine Familie, für die er verantwortlich ist. Oftmals muss er auf alles aufmerksam gemacht werden, zum Beispiel als Kristin kurz vor der Geburt stand und keine Nachbarsfrauen im Haus sind. „Es ist schlimm, daß ihr sie nicht rechtzeitig hergeholt habt, die Frauen, die ihr helfen sollen.“ Und als sich Erlend rechtfertigte, dass Kristin meinte, sie bräuchte nur die Mägde, die im Haus sind, fuhr Gunnulf auf: "Du bist nicht ganz bei Trost! ... Jedes Häuslerweib hat die Nachbarsfrauen bei sich, wenn ihre Stunde kommt – soll dein Weib sich in den Winkel verkriechen und sich verstecken wie eine Katze, die werfen will? Nein, Bruder, so viel Manns mußt du sein, daß du die besten Hausfrauen im Tal für Kristin herbeiholst.“ Und voller Scham macht sich Erlend auf den Weg.
Kristin möchte unbedingt Audfinna Audunstochter bei sich haben, jene Bäuerin, bei die sie seit Langem das erste Mal wieder lachen konnte. Es schickte sich zwar nicht, aber ihr Wunsch wird ihr erfüllt, obwohl sich die Bäuerin später, als die anderen Frauen da sind, in den Hintergrund zurückzieht.
Kristin hat eine sehr schwere Geburt vor sich. Gunnulf ist noch bei ihr und als er sie verlassen will, weil es nun fast so weit ist, erzählt sie ihm, wie die Sache mit Eline wirklich war. Sie beichtet ihm alles.
Zu was hat Erlend sie da nur getrieben. Heutzutage ist es nichts Unnormales, wenn jemand fremdgeht und und und. Aber Kristin ist so gläubig erzogen worden, alle hatten sie es mit der Kirche, mit dem Beichten und spenden. Über den Glauben wurde viel gesprochen. Und sie hatten Gesetze, dass zum Beispiel ein unehelich gezeugtes Kind nicht erbberechtig ist. Ja, was ist denn Kristin und Erlends erstes Kind. Das wurde unehelich gezeugt. Und trotzdem wurde es getauft, da hatten sie wohl Glück, dass sie die richtigen Leute kannten.
Und mit all diesen Gedanken im Kopf, wie soll die junge Kristin da auch glücklich leben können.
Die ganze Nacht liegt Kristin nun schon in den Wehen. Am nächsten Tag schicken sie Erlend zu ihr rein. Es heißt, ein Kind, das heimlich gezeugt wurde, kommt besser, wenn die Frau auf des Mannes Schoß sitzt. Und auch hier lassen sie die Gedanken an Eline nicht in Ruhe. Den Tag und noch die ganze Nacht dauert der Kampf, bis ihr Sohn kommt.
Und wieder muss Erlend von Gunnulf darauf gebracht werden, dass es wohl an der Zeit ist, Kristins Eltern die Botschaft zu bringen, dass sie Großeltern geworden sind. Ja, er macht sich sogleich auf den Weg, aber er kommt nicht von allein auf den Gedanken.
Für Lavrans kommt diese Botschaft überraschend, für Ragnfrid natürlich nicht. Aber als Erlend wieder nach Hause muss, macht sich Lavrans mit auf den Weg, um die Tochter zu sehen.
Als er sah, dass Erlend anfing, seinen Hof in Schuss zu bringen, trennte er sich nach einiger Zeit in Liebe und Freundschaft von Kristin und ihrem Mann.

Später ist es wieder Kristin, die Erlends Suppe auslöffeln muss. Sie macht sich mit dem Baby auf den achtstündigen Fußmarsch zum Erzbischof, um „reingewaschen“ zu werden. Ja, zerknirscht ist er wieder, aber hat er damals einmal über die Folgen nachgedacht?

Sonntag, 9. September 2012

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 5

Nun befindet sich Kristin auf der weiten Reise in ihre neue Heimat. Von ihrer Schwangerschaft weiß niemand. Sie muss reiten und hat eine Schiffsreise vor sich, von der sie sich tagelang nicht erholt. Als sie sich den Hof, auf dem sie nun leben, schalten und walten soll, genauer beschaut, sieht sie überall Dreck, Schmutz und Verwahrlosung. Sie hat also nicht wenig Arbeit vor sich. Und manchmal, wenn sie in sich hineinhört, hat sie Angst. Angst, weil sie das Baby nicht spürt, das sich längst in ihr bewegen müsste. Sie verheimlicht ihren Zustand immer noch, selbst vor ihrem Mann.
Als er es dann bei einer Umarmung selbst spürt, ist eine Ausrede fällig. Aber Tage sollen noch vergehen, bis Erlend ihr einen Hof zeigen möchte, der zu ihrer Morgengabe gehört.
Auf dem Rückweg beginnen sie ein Gespräch, das sie aber erst daheim richtig zu Ende führen. Sie sprechen sich aus, sprechen auch von Erlends Kindern. Dass er sie gern sehen wollte und ob Kristin damit einverstanden wäre, wenn er sie zu Weihnachten zu ihnen holen würde.
So macht er sich auf den Weg und Kristin bereitet derweil alles für die Weihnachtszeit vor. Und sie erinnert sich an Weihnachten zu Hause, als sie noch klein war.
Und je näher der Termin ihrer Entbindung rückt, desto mehr scheint es ihr, dass ihre Mutter kommen müsse, die eine erfahrene Geburtsfrau ist. Sie müsse ihr doch daheim ihren Zustand angesehen haben und kommen, ihr jetzt zu helfen.
Und vor lauter Heimweh und Sehnsucht läuft Kristin jeden Tag durch den Wald, der gefährlich ist, da sich dort Wölfe rumtreiben. Eines Tages wird sie von einer Bäuerin auf ihren kleinen Hof gebracht und dort konnte sich Kristin das erste Mal richtig aussprechen. Sie konnte lachen und weinen und wieder lachen.
Und als Erlend sie voller Angst dort findet und sicher nach Hause bringt, kann sie ihn seit langer Zeit das erste Mal von sich aus umarmen.

Kristin ist nicht richtig glücklich. Vieles auf ihrem neuen Hof geschieht, wie sie es von zu Hause aus nicht kennt. Das Gesinde ist faul, die Männer haben sich nicht in der Gewalt.
Und ein Eheleben ist es nicht, was die beiden führen. Sie arbeitet jede freie Minute und Erlend liegt abends faul rum. Sie haben nichts miteinander zu reden. 

Freitag, 7. September 2012

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 4

So, das erste Buch habe ich nun fertig. Oh man, ob das alles ein gutes Ende finden wird. Ich kann es kaum glauben. Nun ist es doch soweit gekommen; Lavrans gibt sein Einverständnis. Und noch vor der Hochzeit ist sich Kristin sicher, schwanger zu sein. Und während die Familie alle Vorbereitungen trifft, kann Kristin nur daran denken, was es für Gerede geben wird. Warum auch konnte Erlend sie nicht in Frieden lassen.
Kristin und Erlend haben geheiratet, und nach der Sitte wurden sie nach den Feierlichkeiten nacheinander ins Schlafzimmer geleitet. Als Kristin im Bett saß und man Erlend hereinbrachte schaute sie zu ihm auf. Diesen Blick hat ihr Vater gesehen und somit weiß er nun, dass sie keine Jungfrau mehr ist. Oh oh, wenn er auch noch wüsste, dass sie schwanger ist.
Am Ende kam es zwischen Kristins Eltern zu einem ernsten Gespräch, in dem ich Lavrans endlich näher kennenlerne. Wie es um die Liebe oder die nicht vorhandene Liebe zu seiner Frau steht. Und er erfährt in dieser Nacht etwas über seine Frau, das ihm nicht gefallen kann.

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 3

Dieses Kapitel verdichtete sich irgendwie zusehends: Vater und Tochter kämpfen fast wortlos gegeneinander. Wird Lavrans seine Tochter freigeben. Vor allem, wird Erlend diesen Kampf wert gewesen sein? In den letzten Sätzen ist die Sprache von einer Prophezeiung: Kein Hof liegt so gefährdet wie Jörundhof und der Fluß soll diesen Hof einmal mitreißen.

Es bleibt spannend.

Mittwoch, 5. September 2012

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 2

Erlend von Husaby heißt der junge Mann, in den sich Kristin verliebt und dem sie sich hingegeben hat. Während sie erst beunruhigt darüber ist, schwanger zu werden, ist sie ihm fast böse, als sie es doch nicht wurde. Eines Tages holt sie die Familie des Bräutigams zu sich, aber als Simon des Nachts versucht, sich ihr zu nähern, weist sie ihn ab.
Kristin liebt Erlend, und sie hat Angst davor, dass er in den Norden reisen müsse, zu seinem Hof und seine Buhle, von der er sich getrennt hat, die aber mit den Kindern bei ihm lebt. Sie hatte weniger Angst, mit Erlend ertappt zu werden, als ihrem Verlobten reinen Wein einzuschenken. Und dann wünschte sie sich, dass man sie am liebsten erwischte, damit alles ein Ende hätte.
Und dann kommt es, dass zumindest schon mal Simon erfährt, wie es um ihr Herz steht. In dem Gespräch mit ihm erkennt man, dass Kristin doch noch sehr jung ist, sie hat keine Menschenkenntnisse. Mir kommt es wie das Gespräch zwischen einem Mann und einem jungen Mädchen vor. Was es ja wohl auch ist. Ihr Klosterjahr neigt sich dem Ende, und sie hat sich keine Gedanken darüber gemacht, dass man daheim alles vorbereitet für das Verspruchsfest und die Hochzeit.
Nach diesem Gespräch steht ihr noch das mit ihrem Vater bevor, der sie in Kürze aus dem Kloster abholen kommt. Der ist natürlich enttäuscht und auch böse, aber er möchte seine Tochter auch nicht zwingen, jemanden zu heiraten, den sie nicht liebt. Und Kristin mag nicht sagen, um wen es sich handelt, bevor sie sich nicht sicher ist, ob derjenige auch bei ihrem Vater vorspricht. So verbleiben Vater und Tochter erst einmal.

Dienstag, 4. September 2012

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 1

Kristin Lavranstochter besteht aus drei Büchern: Der Kranz, Die Frau und Das Kreuz. Das Buch wurde von der wunderbaren Liv Ullmann verfilmt. 179 Minuten lang ist der Film, den es allerdings nur in Norwegisch mit englischen Untertiteln gibt. Zumindest habe ich keine deutsche Fassung gefunden.

Die Geschichte beginnt im Jahre 1306. Lavrans und seine Frau Ragnfrid werden vorgestellt und die kleine Tochter Kristin. Das Ehepaar sind besonders fromme und gottesfürchtige Menschen. Sie leben auf Jörundhof, wo Kristin behütet aufwächst. Sie ist sieben Jahre alt, als sie ihren Vater das erste Mal auf die Alm begleiten darf. Sie kannte bisher nur den Jörundhof und als sie nun in den Bergen waren und sie über die Täler schauen konnte, hatte sie eine erste Ahnung davon, dass die Welt doch nicht so klein ist, wie sie bisher dachte.

Das Buch liest sich so wunderschön. An den Natur- und Personenbeschreibungen hält sich Sigrid Undset nicht lange auf, sie sind einfach in die Geschichte eingebettet.

Am Abend, als alle zusammen ums Feuer saßen und aßen, gab Lavrans seiner Tochter Met zu trinken. Am Morgen, als sie wach wurde, alle anderen schliefen noch fest, ging sie mit dem Pferd an ein Gewässer, um zu trinken. Im Wasserspiegel sah sie außer sich selbst plötzlich noch eine Frau, ein Zwergenmädchen, wie sie ihrem Vater panisch erzählt. Sie wird von dem vielen Met noch nicht wieder ganz nüchtern sein und Gespenster gesehen haben.

Trotz dieses Abenteuers sollte Kristin bald wieder auf Reisen gehen, nach Skog, wo sie geboren wurde. Sie lernt unterwegs viele Menschen kennen.
Nach dieser Reise, im Frühling, bekam Kristin ein Schwesterchen. Doch als die Kleine drei Jahre alt war, geschah auf dem Hof ein Unglück. Sie wurde unter einem Balken begraben, wobei der Rücken etwas abbekam. Sie hatte wahnsinnige Schmerzen und konnte sich nicht mehr bewegen. Später dann klappte es einigermaßen auf Krücken, aber sie wurde nicht mehr gesund.

Als Kristin 15 Jahre wurde, sprach ihr Vater mit dem Ritter Anders Gudmundssohn. Sie sprachen darüber, Kristin mit dessen Sohn Simon zu verloben. Ob sie wirklich schon verstand, was da vor sich ging? Sie nahm es gelassen hin. Aber ihr Herz war noch sehr sprunghaft.

Als Arne, ihr Freund seit Kindertagen, verreisen musste, nahm er ihr das Versprechen ab, sich am nächsten Abend alleine von ihr verabschieden zu können. Er sprach davon, dass sie mit ihrem Vater reden möge, damit die Verlobung mit Simon nicht stattfindet.
Als Kristin auf dem Heimweg ist, wird sie von Bentein eingeholt, der betrunken war und sich an ihr vergehen wollte. Doch sie schaffte es, ihn abzuwehren und zu fliehen. Doch sie fühlte sich zerstört.

Gleich nach der Weihnachtszeit erhielt man auf Jörundhof die Nachricht, dass Arne von Bentein umgebracht wurde. Das versetzte Kristin nun so einen Stich, dass sie ihren Vater bat, für ein Jahr ins Kloster gehen zu dürfen. Als Lavrans mit Simon darüber sprach, zeigte der sich verständig.

Und während ihres Aufenthalts im Kloster lernte sie schon den nächsten Mann kennen und lieben.


Fortsetzung folgt...