Dieses Buch wurde erstmals 1932 im Rowohlt-Verlag veröffentlicht und schon ein Jahr später verfilmt. Es gibt sogar eine amerikanische Verfilmung von 1934.
Fallada schaffte mit diesem Roman den Durchbruch als Schriftsteller. Dabei erhielt er von seinem Verleger Ernst Rowohlt Hilfe. Der verschaffte ihm eine Halbtagsbeschäftigung in seinem Verlag, sodass er ohne finanzielle Sorgen an dem Roman arbeiten konnte.
Und was für eine Geschichte das war. Sie beginnt Anfang der 30er-Jahre. Pinneberg und Lämmchen lernen sich kennen, heiraten und bekommen ein Kind, den kleinen Murkel. Wir erfahren die genauen Lebensumstände, in denen die drei leben. Wie das war mit der Arbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise, was für Verdienste es gab für Angestellte oder für Frauen, die die Wäsche anderer Leute besorgt haben. Wie viel Geld sie im Monat zur Verfügung hatten, wie viel sie für die verschiedenen Posten ausgeben mussten. Ein Haushaltsplan wurde aufgestellt. Reichte das Geld überhaupt? Blieb am Monatsende gar etwas übrig?
Anfangs hatte Pinneberg noch einen guten Job. Er hatte seinen Verdienst. Obwohl es dann, so verheiratet und mit dem Murkel schon eng wurde. Doch dann musste er Akkord arbeiten, verlor schließlich seine Arbeit und erhielt Krisengeld.
Genauso spannend beschreibt Fallada aber auch das Zwischenmenschliche. Wie kommen die Kollegen miteinander aus? Oder das Ehepaar mit Pinnebergs Mutter, die es faustdick hinter den Ohren zu haben scheint. Und zwischen Pinneberg und Lämmchen selbst. Wie zärtlich wird da Falladas Sprache. Schon alleine, dass Lämmchen ihren Pinneberg immer "Mein Junge" nennt.
Ich bin schon ganz gespannt auf Falladas nächstes Buch. Ein paar habe ich noch im Regal stehen. "Kleiner Mann, was nun" wandert aber schon mal an die zweite Stelle meiner Lieblingsbücher.