Wow, war das eine spannende Geschichte. 544 Seiten, die ich in zwei Tagen gelesen habe, das war mein bisheriger Rekord. Ein Familiengeheimnis, das mich nicht losgelassen hat.
Jill und ihr Freund Hal sind im Auto unterwegs und führen ein unerquickliches Gespräch, bei dem Jill gegen einen Baum fährt. Hal stirbt in ihren Armen, seine letzten Worte: "Ich liebe dich, Kate."
Jill bringt Hals Leiche nach Hause, nach London. Dort schlägt ihr von der Familie offen Ablehnung, ja fast Hass entgegen.
Nach der Beerdigung stößt Jill auf weitere Hinweise auf eine Kate Gallagher, die den gleichen Familiennamen wie Jill hat. Könnte sie ihre Urgroßmutter sein?
Wieder zu Hause in Amerika, macht sich Jill nun ganz aktiv auf die Suche nach ihrer Herkunft. Dafür muss sie aber unbedingt zurück nach London. Doch ist es nur Zufall, dass Sachen, die Jill gefunden hat, wieder verschwinden? Wie z. B. Briefe auf einem PC oder ein Foto in Hals ehemaligem Zimmer, das sie schon bei ihrem ersten Besuch entdeckt hatte. Oder versucht da jemand, ihre Nachforschungen zu torpedieren?
Kate Gallagher war Anfang des 20. Jahrhunderts mit 18 Jahren schwanger geworden. Das war damals eine Katastrophe. Aber auch heute noch? Hals Familie ist eine alte Adelsfamilie.
Der attraktive Alex hilft Jill bei ihrer Suche. Aber kann sie ihm trauen? Oder ist Thomas derjenige, dem sie nicht trauen darf?
Jill steigert sich ganz schön rein in diese Geschichte. In Amerika hat sie eine Freundin, die ihr öfter die Tarotkarten legt. Von ihr hat sie nichts Gutes gehört. Jill muss sich nun immer häufiger fragen, ob Hal sie überhaupt geliebt hat. Sie ist nun mit Alex auf der Suche. Und sie finden in einem Familienlandhaus Fotos, die Hal von Jill gemacht hat. Aber sie erkennt, dass Hal diese Bilder so verändert hat, dass sie Kate ähneln.
Eine Sache gefällt mir nicht an diesem Buch. Die permanente unterschwellige Sexualität. Ich meine: Hal ist noch keine fünf Wochen tot, Jill ist totunglücklich, auf der Suche nach ihrer Ahnfrau, die ihr Albträume beschert und die Geschichte vibriert vor lauter Sex. Und nachdem Jill und Alex das erste Mal miteinander geschlafen haben, hörte das plötzlich auf. Obwohl für die beiden noch längst nicht alles klar war.
Ich fand Jill auch mächtig egoistisch. Ich meine, ich verstehe sie schon, dass sie auf den Spuren ihrer Wurzeln alles herausbekommen möchte. Aber ihr war es ganz egal, was es für die anderen Familienmitglieder vielleicht bedeutet, die doch auch um ihren Sohn und Bruder trauern. Nein, sie muss unbeirrt ihren Weg gehen, obwohl Alex sie öfter bat, es ruhiger angehen zu lassen.
Ein großer Pluspunkt: Der Aufenthalt in London und Umgebung hat mir sehr gut gefallen.