Sonntag, 25. Mai 2014

Oliver Becker: Das schwarze Erbe



Ich möchte mich ganz herzlich beim Bookshouse Verlag für das tolle Reziexemplar bedanken.

Titel: Das schwarze Erbe
Autor: Oliver Becker
Verlag: Bookshouse
Erscheinungsdatum: April 2014
Genre: Historischer Roman

Inhalt: Quelle: bookshouse Verlag; www.bookshouse.de
Ein fesselnder historischer Roman. Eine abenteuerliche Reise von der Alten und in die Neue Welt. Voller spannender, unheimlicher und bewegender Momente.

Das dunkle, von Nebelschwaden durchzogene Höllental im Schwarzwald der 1870er Jahre: Der gescheiterte Überfall auf eine Kutsche ist der Ausgangpunkt zu einer dramatischen Reise von der Alten und in die Neue Welt. Tobias, als Waise aufgewachsen, versucht, das Rätsel seiner Herkunft zu lösen. Dabei ist er einer geheimnisvollen Dame auf der Spur, die den Helden seiner Jugend getötet hat und vieles über Tobias’ Abstammung zu wissen scheint. Die Verfolgung wird zum Abenteuer seines Lebens. Schwarzes Blut, die geheimnisvollen Kräfte der Krähen und ein Bärenmedaillon kommen ins Spiel. Tobias begegnet nicht nur einem mysteriösen Familienfluch, sondern auch seiner großen Liebe. Doch die Dämonen, die ihn verfolgen, müssen erst besiegt werden ...

Meine Meinung:
Eines Tages holt Johann von Kusterberg, der berüchtigte Anführer der Kusterbergbande, Tobias aus dem Waisenhaus.
Noch am selben Tag soll ein Überfall auf eine Kutsche stattfinden, hierbei soll Tobias als vollwertiges Mitglied der Gruppe anerkannt werden.
Doch dieser Überfall ist eine Finte und die ganze Kusterberg Bande geht drauf. Sogar Johann, der bisher als unsterblich galt, wird von der geheimnisvollen Lady in der Kutsche erschossen. Kurz vor seinem Tod möchte er Tobias noch etwas anvertrauen, doch dies schafft er nicht mehr.
Überlebt haben nur Tobias und Erasmus, der sich von nun an um den Jungen kümmert. Bei Nachforschungen findet Erasmus heraus, dass die Lady sich schon im Vorfeld erkundigt hat, ob in dieser Bande ein blonder Waisenjunge sei.
Da Tobias überhaupt nichts von sich weiß, weder seinen Namen kennt, noch weiß, wer seine Eltern sind, macht er sich auf die Suche nach der jungen Frau, in der Hoffnung endlich etwas über seine Abstammung zu erfahren.
Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten, denn diese Geschichte ist so vielseitig und ich möchte nicht zuviel vorweg nehmen.
Dies war für mich ein historischer Roman der ganz anderen Art. Ich durfte mit Tobias ein aufregendes Abenteuer erleben, dass uns vom Schwarzwald nach Hamburg und von dort nach Amerika entführte. Wir besuchten die Black Hills und lebten bei den Chayenne, die ja bekanntlicherweise Weißen alles andere als freundlich gesinnt sind. Aber auch mystisches und Visionen machen die Geschichte sehr geheimnisvoll.
Oliver Becker erzählt die Geschichte spannend und sehr fesselnd. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, man will nur schnell erfahren, woher Tobias stammt und was es mit diesem schwarzen Erbe auf sich hat. 
Tobias ist schon immer auf sich alleine gestellt, daher reift er in dieser Geschichte schnell zum Mann und erlebt auch seine erste große Liebe.
Für diese rundum perfekt gelungene Geschichte, die den Leser bis zur letzen Zeile in Atem hält, gibt es von mir 5/5 Punkten und eine absolute Leseempfehlung.

Sonntag, 18. Mai 2014

Corina Bomann: Die Jasminschwestern





Ein ganz herzliches Dankeschön an Vorablesen.de und an den Ullstein-Verlag.

Inhalt:
Melanie kommt nach einem Fotoauftrag nach Hause, freut sich auf ihren Verlobten und erhält die Schreckensnachricht, dass er einen schweren Autounfall hatte und im Koma liegt. Jeden Tag sitzt Melanie an seinem Bett und hofft, dass er wieder aufwacht. Nach drei Monaten kann sie nicht mehr und ihre Mutter schickt sie um auf andere Gedanken zu kommen zu ihren beiden Großmüttern.
Um Melanie von ihrem Leid abzulenken, erzählt Hanna, ihre Urgroßmutter aus ihrem bewegten Leben in den 20iger Jahren.

Meine Meinung:
Nachdem ich von "Die Schmetterlingsinsel" und "Der Mondscheingarten" schon so begeistert war, wußte ich schon im Vorfeld, das mir "Die Jasminschwestern" bestimmt auch sehr gut gefallen werden. So war es auch. Wenn ich von Corina Bomann ein Buch aufschlage, werde ich sofort von ihrem wundervollen Schreibstil verwöhnt. Ich lese Sätze oft zwei-, dreimal, weil sie mir so gut gefallen.
Auch diese Geschichte wird wieder in zwei Zeitebenen erzählt.
In der Gegenwart haben wir Melanie und das Schicksal ihres Verlobten.
In der Vergangenheit erfahren wir die Lebensgeschichte von Hanna die im Jahre 1917 beginnt und mich sehr ergriffen hat.
Hanna mußte viele Schicksalsschläge erleben, wurde daher aber zu einer starken, selbstbewußten Frau.  Über den Inhalt möchte ich bewußt nicht mehr verraten, denn ihr Lebensweg ist wirklich sehr bewegend und man würde hier sehr schnell spoilern.
An dieser Geschichte hat mir besonders gefallen, daß Hanna noch lebt und ihre Geschichte somit selber erzählen kann.
Auch diese Geschichte konnte mich von der ersten Zeile an fesseln und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Bei Corina Bomann`s Büchern muß man auch immer die tollen Cover mit den schönen Buchschnitten loben.
Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Wer Familiengeheimnisse und Geschichten auf zwei Zeitebenen gerne liest, sollte hier unbedingt zugreifen.

Freitag, 16. Mai 2014

Martina Sahler: Schreibfieber

Ich liebe Geschichten, in denen es um Bücher geht; daher kam ich hier voll und ganz auf meine Kosten.
Kristin, eine äußerst sympathische 17 jährige, geht aufs Gymnasium, liebt Lesen und Bücher über alles und möchte Schriftstellerin werden.
Doch das stößt bei ihrer Familie auf wenig Gegenliebe. Ihrer Mutter wäre es am liebsten, sie würde die Schule abbrechen und einen Beruf ergreifen.
Auch ihr Freund Stefan zeigt wenig Verständnis für Kristins Leidenschaft.
Da ist es kein Wunder, dass Kristin voll in Henry, den Vater ihrer neuen Freundin Ines verschossen ist.
Henry ist Chef eines Buchverlages und endlich hat sie jemanden gefunden, der ihre Interessen teilt.
Er versorgt sie mit Büchern, die sie dann zusammen besprechen.

Ich habe diese Geschichte verschlungen und konnte mich sehr mit Kristin identifizieren. Sie teilt meine Bücherleidenschaft, daher hätte ich sie am liebsten aus dem Buch herausgeholt um mit ihr über Gelesenes zu plaudern.
Sie verdient meinen großen Respekt, da sie ihren Weg unbeirrbar bestreitet.
Auch Henry mit seiner ruhigen, besonnenen Art hat mir sehr gut gefallen. Aber auch alle anderen Protagonisten, mal mehr, mal weniger sympathisch, sind sehr authentisch gestaltet.
Die Autorin hat einen sehr schönen, flüssigen Schreibstil, der einen von der ersten Seite an gefangen nimmt und in der Geschichte versinken lässt.
Für diese rundum sehr gut gelungene Erzählung, die uns zudem noch mit einer wunderschönen Liebesgeschichte verwöhnt, vergebe ich 5/5 Sternen.
Martina Sahler kann mich nicht nur auf dem historischen Sektor überzeugen sondern auch mit diesem neuen Genre.

Sonntag, 11. Mai 2014

Anna Levin: Das Korallenhaus

Inhalt:
Nina Michaelis ist Meeresbiologin und bekommt ein tolles Angebot, an einem Forschungsprojekt über bedrohte Korallenarten auf der Insel La Palma mitzuwirken.
Sie ist noch am Zweifeln, da sie befürchtet, ihr Verlobter könnte mit ihrer langen Abwesenheit nicht einverstanden sein.
Doch da erwischt sie ihn mit einer anderen und somit steht für sie die Entscheidung fest und sie reist nach Tazacorte.
Dort im Hotel angekommen, trifft sie auf die vier anderen Forschungsteilnehmer und wird sofort in deren Mitte begrüßt.
Doch bei einem Spaziergang verliebt sie sich in ein wunderschönes Haus und ist überglücklich, dass es auch noch zu vermieten ist.
Kurzer Hand zieht sie um und entdeckt bald darauf ein Tagebuch und eine Korallenkette.

Meine Meinung:
Ich bin wirklich sehr angenehm überrascht, was die Autorin aus der Geschichte gemacht hat. Das hätte ich anhand des Klappentextes nie vermutet.
Ich erhielt nicht nur eindrucksvolle Landschaftsbeschreibungen sondern wurde auch in eine wunderschöne Unterwasserwelt entführt.
Ich konnte alles so bildlich vor mir sehen, dass ich das Gefühl hatte, selber mit Nina und Fabio auf Tauchgang zu gehen.
Doch leider hat diese schöne Unterwasserwelt schon sehr gelitten, die Korallen sind zum Teil krank und der Meeresboden zugemüllt.
Nina und ihre Kollegen stehen vor einem schwerwiegenden Problem.

Zwischendurch dürfen wir aber mit Nina das Tagebuch von Serena lesen, was mich sehr ergriffen hat. Nina fühlt sich immer mehr mit ihr verbunden, denn auch Serena war eine Korallentaucherin und die beiden haben viele Gemeinsamkeiten.

Diese Geschichte war wirklich ein besonderer Genuß für mich, denn ich habe mir bisher über Korallen so überhaupt keine Gedanken gemacht.
Ich habe soviel dazulernen können, die Autorin versteht es bestens, lehrreiches in die Geschichte zu integrieren ohne Langeweile aufkommen zu lassen.

In dieser Geschichte vereinen sich Dramatik, Abenteuer, Liebe und Krimi, was uns die Autorin mit einem sehr schönen flüssigen Schreibstil nahe bringt.
Auch der Schluß hat mir äußerst gut gefallen und paßt wunderbar zur gesammten Geschichte.
Auch das schöne Cover möchte ich nicht unerwähnt lassen, wenn man mit der Hand drüber streicht, kann man die Koralle spüren.
Für diese rundum gut gelungene Geschichte vergebe ich 5/5 Sternen und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Freitag, 9. Mai 2014

Charlotte Thomas: Das ferne Land

Inhalt:
Katharina erhält die Nachricht, dass ihr Ehemann, der sich gerade in Arabien befindet, verstorben ist und ein beträchtliches Vermögen mit Weihrauch erzielen konnte. Daher beschließt sie mit Jokasta ihrer Haushälterin und Freundin und dem Russen Pjotr sofort nach Arabien zu reisen, dann das Geld, dass ihr Mann in den Weihrauch investiert hat, ist eigentlich das Erbe ihres Vaters.
Da sich Katharina aber in Arabien nicht auskennt, wird sie von Massimo als Dragoman begleitet.
Doch Massimo hat in Falerio, dem Schwager des Stadthalters, einen erbitterten Feind. Als dieser von der Reise erfährt, heuert er Katharina als Spionin an, um den Landesverräter zu entlarven.

Meine Meinung:
Ich kenne alle hist. Romane von Charlotte Thomas und war gespannt, wohin der Leser diesmal entführt wird. In ihrem neuen Roman "Das ferne Land" geht es diesmal in den Orient.
Die Autorin hat einen eigenen, ganz besonderen Schreibstil. Sehr bildhaft kann ich mir Arabien und die Schönheiten des Landes vor Augen führen.
Kann die Hitze der Wüste spüren, die Stimmen des Windes hören und mich ein wenig vor den Heuschrecken gruseln.
Sowohl die Hauptprotagonisten als auch die Nebencharaktere sind wieder hervorragend ausgearbeitet.
Vor allem Katharina hat mir sehr gut gefallen, sie ist eine Frau, die für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war. So ist sie sehr groß, nicht zart besaitet und erlernt das Schießen und Kämpfen mit dem Messer.
Auch der Humor fehlt in der Geschichte nicht, ich liebte das Geplänkel zwischen Massimo und Katharina. Aber auch eine gehörige Portion Spannung sorgt dafür, dass in dieser Geschichte keinerlei Langeweile aufkommt.
Wie immer ist auch das Buch und das Cover sehr ansprechend gestaltet und im inneren sehr liebevoll illustriert.
Wer die Romane von Charlotte Thomas kennt, weiß dass sie bis ins kleinste Detail genau recherchiert wurden und ich konnte mit der Lektüre wieder einiges dazulernen.

Für so einen perfekten Lesegenuß gibt es von mir eine ganz klare Buchempfehlung und 5/5 Sternen. Gerne würde ich auch mehr vergeben.

Mein herzlicher Dank geht an Charlotte Thomas und Leserunden.de

Samstag, 3. Mai 2014

Isabel Beto: Korallenfeuer

Inhalt:
Noelle lebt auf der Seychellen-Insel Mahe. Sie ist zwar eine Sklavin, doch ist sie auch eine Heilerin und wird somit respektvoller behandelt.
Aber trotzdem fühlt sie sich sehr alleine und hat nur ihren über alles geliebten Onkel.
Als dieser eines Tages schwer verletzt wird, hofft Noelle auf den Schiffsarzt Seth, der gerade auf der Insel angekommen ist.
Doch merkt sie sehr schnell, dass er ein Geheimnis hat.....

Meine Meinung:
Wie in den beiden anderen Romanen der Autorin, bekommt der Leser auch hier wieder wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, die einem das Gefühl vermitteln, sich selber gerade dort zu befinden.
Auch die Charaktere fand ich wieder sehr ansprechend.
Noelle war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist eine Mischlingssklavin und genießt als Heilerin einen gewissen Ruf. Sie vergißt aber manchmal trotzdem ihr Sklavendasein, nimmt sich ziemlich viel heraus und ist daher bei manchem nicht immer gern gesehen.
Auch Seth mochte ich wegen seiner warmherzigen Art sehr gerne.
Für ihn sind als Arzt alle gleich angesehen, egal ob Sklave oder höhere Herrschaft. Das hat ihn sofort für mich eingenommen.
Doch leider zwingt ihn seine Vergangenheit eine andere Identität anzunehmen.
Seth und Noelle befinden sich oft in ausweglosen Situationen und man ist gespannt, ob und wie sie sich aus der Misere befreien können.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig. Es dauert zwar etwas, bevor die Handlung in Schwung kommt, was aber überhaupt nichts macht, denn die tollen Beschreibungen von Land und Leuten versetzen einen in Urlaubsstimmung.
Ab der Hälfte jedoch, steigert sich die Spannung ständig, man kann das Buch nicht mehr weglegen und will nur noch wissen, wie die Geschichte ausgeht.
Das Ende war für mich gut durchdacht und hat mir sehr gut gefallen.
Ich vergebe 5/5 Sternen und freue mich schon auf ein neues Buch der Autorin.