Mittwoch, 25. Mai 2016

Bettina Balàka: Die Prinzessin von Arborio

"Für die einen war das Töten undenkbar, für die anderen war es machbar." 
Ein erster Satz, der den Eindruck erwecken könnte, dass es sich bei dem Roman "Die Prinzessin von Arborio" von Bettina Balàka um einen Krimi oder Thriller handelt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Bettina Balàka schafft es in unvergleichlicher Art, Krimi-Elemente gekonnt mit denen einer Liebesgeschichte zu vermischen. Und am Ende kommt ein sehr unterhaltsamer und humorvoller Roman über eine männermordende "Prinzessin von Arborio" heraus.


Worum geht es in diesem Roman?
Elisabetta Zorzi ist attraktiv, beruflich erfolgreich und begehrt - und sie ist eine schwarze Witwe, wie sie im Buche steht. Kann ein Mann ihre Erwartungen nicht erfüllen, ist er seines Lebens nicht mehr sicher.
Die charmante Mörderin trauert gerade um Chuck, ihren jüngst verstorbenen Lebensgefährten, als sie von dem Kriminalpsychologen Arnold Körber überführt wird. Körber ist fasziniert von Zorzis Verbrechen - noch mehr aber von ihr selbst.... (Klappentext)

Zorzi ist eine Frau, die bei Männern scheinbar Beschützerinstinkte weckt. Dabei benötigt sie alles andere als Schutz. In erster Linie geht es ihr darum, einen Vater für ihre zukünftigen Kinder zu bekommen. Denn Zorzi träumt von einer glücklichen Familie. Nur leider hat Zorzi ein Männerproblem. Sie bindet sich an Männer, die sich früher oder später als weit entfernt von Zorzis Idealbild eines Mannes herausstellen. Ihr erster Mann - Bernhard - ließ solange an Zorzi schönheitschirurgisch herumschnibbeln, bis diese seinem Idealbild von einer Frau ungefähr entsprach. Der dominante Bernhard bestimmte ihr Leben, nahm Zorzi jegliche Eigenständigkeit und ließ sie bei jeder Gelegenheit spüren, dass sie ihm weit unterlegen ist. 
Jürgen, dessen Interesse an Zorzi hauptsächlich an ihren finanziellen Möglichkeiten lag und der auch bei anderen Frauen nichts anbrennen ließ. 
Und schließlich Chuck, zwangsneurotisch und Anabolika-abhängig - also auch nicht unbedingt der Mann, mit dem frau Kinder haben möchte. 
"Männer waren für sie in ein Haus hineinverkapselte, betonartig angeklebte Wesen, das Äquivalent eines Wespennests. Man konnte nicht einfach sagen: Geh fort. Man musste es mit maximaler Vorsicht, Gründlichkeit und Schonungslosigkeit entfernen." (S. 21)

Mittwoch, 18. Mai 2016

John Irving: Straße der Wunder

Müllkippenkinder, Geistliche, Transvestiten, Löwenbändiger und ein Mädchen, das Gedanken lesen kann .... Dies sind nur einige der Charaktere aus John Irving's Roman "Straße der Wunder".

Schräge Typen findet man in all seinen Romanen und sind mit ein Grund, warum ich Irving's Geschichten mag. Wenn dann noch Sarkasmus und ein großes Maß an Situationskomik in einem Irving-Roman zu finden sind, bin ich eine glückliche Leserin. "Straße der Wunder" hat mich glücklich gemacht. Zwar nicht berauschend glücklich, doch immerhin ziemlich glücklich ;-)

Worum geht es in diesem Roman?
Juan Diego und seine Schwester Lupe wachsen auf einer Müllkippe in Oaxaca, Mexiko, auf. Die beiden sind ungewöhnliche Kinder. Juan Diego konnte sich selbst das Lesen und Schreiben beibringen. Unterrichtsmaterial hatte er genug: Bücher und Zeitungen, die auf dem Müll gelandet sind. Lupe hat eine Sprachstörung und spricht daher in einem Kauderwelsch, der nur von Juan Diego verstanden werden kann. Er ist ihr Dolmetscher, wenn es darum geht, mit anderen zu kommunizieren. Lupe besitzt die Gabe, Gedanken zu lesen und die Zukunft vorauszusagen. Nachdem sie einige Jahre in einem katholischen Waisenhaus verbracht haben, schließen sie sich irgendwann einem Zirkus an. Denn ihr Gefühl sagt ihnen, dass ihnen der Zirkus die einzige Möglichkeit bietet, aus ihrem Leben etwas zu machen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Juan Diego, der Jahre später - mittlerweile ist er Mitte Fünfzig - als Schriftsteller in Amerika lebt. Juan Diego ist gesundheitlich angeschlagen. Aufgrund einer Herzschwäche muss er Medikamente nehmen, die ihn sehr müde machen. Jedesmal, wenn er ein Nickerchen macht (und das macht er häufig ;-)), driftet er in seinen Träumen in Kindheitserinnerungen ab. Und so erfährt der Leser, was damals in Mexiko geschehen ist, was aus Lupe und den Freunden aus der Kindheit geworden ist, und warum Juan Diego der Mann ist, der er heute ist.
"Dass ein Müllkippenkind sich ein so anspruchsvolles Vokabular aneignen konnte, war kaum vorstellbar; abgesehen von der schmeichelhaften Zuwendung, die dem Jungen durch Bruder Pepe zuteil wurde, hatte Juan Diego nie eine Schulbildung genossen. Dennoch war es ihm nicht nur gelungen, sich selbst das Lesen beizubringen, er drückte sich auch sehr gewählt aus und sprach sogar Englisch - dabei war er ausschließlich über die amerikanischen Touristen mit gesprochenem Englisch in Kontakt gekommen." (S. 69)

Dienstag, 10. Mai 2016

Alia Yunis: Feigen in Detroit

Mit "Feigen in Detroit" hat Alia Yunis eine wahre Wundertüte von einem Roman geschaffen. Ich habe dieses Buch als Geschichte um eine arabische Einwandererfamilie in Amerika gekauft. Gelesen habe ich dann eine moderne Version der Märchen um 1001 Nacht. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und könnte jetzt ein ganzes Buch über dieses Buch schreiben - so viele Notizen wie ich mir gemacht habe. Da ich das Bücherschreiben jedoch lieber den Profis überlassen möchte, beschränke ich mich auf einige wenige Punkte, die mir besonders gut an diesem zauberhaften Roman gefallen haben.
Quelle: Aufbau Verlag

Ein ungewöhnlicher Plot
Frisch geschieden von ihrem Mann Ibrahim zieht die 85-jährige Fatima Abdullah von Detroit zu ihrem Enkel Amir nach Los Angeles. In ihrer ersten Nacht im neuen Zuhause erscheint ihr Scheherazade. Von jetzt an wird Fatima 1001 Nächte lang Besuch von der berühmten Geschichtenerzählerin aus dem Orient erhalten. Nur, dass diesmal nicht Scheherazade die Geschichten erzählt sondern Fatima. Fatima wird von jetzt an aus ihrem Leben berichten: von ihrer Kindheit im Libanon, von ihrer Auswanderung als junges Mädchen nach Amerika und von ihren 10 Kindern. Fatima kennt ihr Schicksal. Sie richtet sich darauf ein, nach Ablauf der 1001 Nächte zu sterben.
"'Es ist ein Segen und ein Fluch zu wissen, dass dir tausendundeine Nacht bleibt, um deine Geschichten zu erzählen', hatte Sheherazade erwidert. 'Denn wenn unsere Geschichten enden, ist auch unser Leben vorbei. Verstehst du, was ich meine?'

Fatima war keine himara, kein dummer Esel. Sie hatte sofort begriffen, dass sie, Fatima Abdul Aziz Abdullah, in Los Angeles, Kalifornien, USA, sterben würde, wenn Scheherazade sie zum 1001. Mal besuchte." (S. 21)
Fatima und ihre Kinder
Die Familie Abdullah ist über ganz Amerika verteilt. In Detroit aufgewachsen hat es die Kinder und Enkelkinder von Fatima mittlerweile in alle Himmelsrichtungen verstreut. Sie sind mehr Amerikaner als Araber. Trotzdem Fatima mittlerweile seit 65 Jahren in Amerika lebt, hat sie nur sehr wenig von dem neuen und modernen Land angenommen. Für sie ist die Zeit stehen geblieben. Sie ist und bleibt Araberin und lebt in Gedanken in der Vergangenheit im Libanon. Ihre Kinder sind ihr fremd geworden und haben nur noch sporadisch Kontakt zu ihrer Mutter: Regelmäßige Telefonanrufe, die im Kalender eingetragen werden müssen, damit man sie nicht vergisst und in denen hauptsächlich über das Wetter geredet wird, um bloß kein unangenehmes Thema anschneiden zu müssen, das ein schlechtes Gewissen hervorrufen könnte.
"Fatima ging davon aus, dass die meisten Frauen, die zehn Kinder und vierzehn Enkel hatten, täglich mit ihnen telefonierten. Nur die Hälfte ihrer Kinder rief täglich an, die anderen meldeten sich höchstens ein- oder zweimal pro Woche. Aber in Sachen Wetterbericht waren sie alle unschlagbar." (S. 20)

Sonntag, 8. Mai 2016

Anna Gmeyner: Manja - Ein Roman um fünf Kinder

Ein Roman über fünf Kinder und ihre ganz besondere Freundschaft. Die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der sich Deutschland für den Nationalsozialismus und gegen Vernunft und Menschlichkeit entschieden hat. Dadurch weist dieser eindrucksvolle Roman erschreckend viele Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft auf.

Quelle: Aufbau Verlag
Worum geht es in diesem Roman?
Poetisch und berührend erzählt Anna Gmeyner die Geschichte von fünf Kindern, die in derselben Nacht im Frühjahr 1920 gezeugt werden, aber in ganz unterschiedlichen Milieus aufwachsen. Eigentlich trennen sie Welten, und dennoch sind sie zu Freunden geworden, verbunden durch eine innige Zuneigung zu Manja – dem Mädchen aus armen ostjüdischen Verhältnissen. Für ihre Freundschaft nehmen die fünf Konflikte in Kauf, mit den Eltern, der Schule, der Hitlerjugend. Letztlich aber bleiben sie Gefangene ihrer Zeit, an der Manja tragisch zerbricht und mit ihr die Hoffnung auf eine menschenwürdige Zukunft. (Quelle: Aufbau Verlag)

Die fünf Kinder, deren Geschichte hier erzählt wird, kommen aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen. Doch für Kinder spielt so etwas keine Rolle - zumindest, wenn die Kinder klein sind. Da interessiert nicht, was der Vater von Beruf ist oder welcher Religion man angehört. Mit den fünf Familien präsentiert die Autorin Anna Gmeyner einen Querschnitt durch die deutsche Gesellschaft in der Zeit vor dem Dritten Reich.
"Trommeln, gellende Rufe, Sprechchor, Blasinstrumente, Fahnen und Stiefel, Stiefel über das ganze Land. Bricht ein Krieg aus, oder feiert man einen seltsamen Karneval? Männer und Frauen werfen sich aus der abgelaufenen Spur ihres Lebens in den Tumult dieser Nacht. Arme sollen reich werden, Müde kräftig, vertrocknete Weiber begehrt. Blinde werden sehen und Lahme gehen. Alles wird anders, nichts ist vorüber. Jahrmarkt und Erlösung. Sie jubeln und winken. 'Heil Hitler! Juda verrecke! Deutschland ist erwacht!'" (S. 255)
Die Familien
Familie Müller - linksorientiert, aus dem Arbeitermilieu. Der Vater setzt sich für die Rechte der Arbeiter ein und wird aufgrund seiner "falschen" politischen Gesinnung im Nazi-Deutschland verfolgt.
Familie Meissner - spießig und kleinbürgerlich. Der Vater ist ein Neider und Opportunist. Er missgönnt seinen besser gestellten Zeitgenossen ihren Wohlstand, biedert sich aber gern an und buhlt um deren Anerkennung. Für ihn kommt der Nationalsozialismus gerade recht. Verlierer werden zu Gewinnern. Und er ist somit bei der Machtverteilung der Nazis ganz vorne dabei. Endlich kann er Rache nehmen für die vermeintliche Ungerechtigkeit, die er in seinem bisherigen Leben erdulden musste.
Familie Hartung - wohlhabend, mächtig und angesehen, jüdisch. Kommerzienrat Hartung hatte bisher ein Händchen, wenn es um Geldangelegenheiten ging. Kaum ein Geschäft, bei dem er nicht mitgemischt und verdient hat. Die Familie ist jüdischer Abstammung. Aber Jude scheint nicht gleich Jude zu sein. Herr Hartung unterstützt die arische Bewegung und ihre Rassengesetze. Denn er sieht sich nicht als Jude - dafür ist er zu einflussreich und wohlhabend. Die Juden, das sind die Anderen. Ein fataler Irrtum, wie sich für ihn herausstellen wird.
Familie Heidemann - intellektuell und humanistisch. Ernst Heidemann ist Arzt und  Menschenfreund. Herkunft, politische und religiöse Gesinnung eines Menschen sind ihm egal. Gewalt ist ihm zuwider. Er setzt sich bedingungslos für jene ein, die Hilfe brauchen. Dabei ist er kein mutiger Mensch. Aber sein Gerechtigkeitsempfinden lässt es nicht zu, sich von der politischen Rechtsbewegung in Deutschland vereinnahmen zu lassen. Dadurch bringt er sich und seine Familie in Gefahr. Denn die Nazis lassen keine anders Denkenden zu.
Manjas Familie - ostjüdisch, arm, die Mutter alleinerziehend. Manja muss die Erwachsenenrolle in ihrer Familie übernehmen. Sie kümmert sich um ihre jüngeren Brüder .... und um ihre Mutter. Denn Lea Meirowitz ist psychisch labil und trinkt. Als jüdische alleinerziehende Mutter ist sie der Willkür der von Männern dominierten Gesellschaft ausgeliefert. Sie droht, an der Verantwortung für ihre Familie zu zerbrechen.
"Wenn man ihn gefragt hätte, warum er sich der Gefahr der Entdeckung und der Grausamkeit von Strafen aussetze, um zweimal in der Woche an der Mauer, wie seine neuen Freunde sich ausgedrückt hätten, den Sohn eines Schiebers und eines Kulturbolschewisten, eine schmierige kleine Ostjüdin und seinen roten Schulkameraden zu treffen, hätte er darauf keine Antwort gewusst. Eine ihm sonst unbekannte Treue zwang ihn, daran festzuhalten. In der Kameradschaft der Hitlerjungen, die seine sonstige freie Zeit füllte und seinen Sprachschatz mit neuen Worten, blieb der Raum, den diese Abende einnahmen, unbesetzt, und die Zärtlichkeit, die er für Manja wie für keinen anderen Menschen fühlte, war wie eine kleine Insel, über die, ohne sie zu zerstören, die neuen Worte hinspritzten." (S. 362)
Wenn ich auf das Cover des Buches blicke und dieses kleine Mädchen mit ihrem unbeschwerten Lachen betrachte, sehe ich tatsächlich Manja vor mir. Ihre Unbeschwertheit ist ihre Stärke. Trotz aller Sorgen zuhause und der Verantwortung, die sie von der Mutter aufgebürdet bekommt, schafft sie es, sich ihre Kindlichkeit zu bewahren. Sie ist ein Sonnenschein, voller Fantasie und Träumen. Ihre Begeisterung für das Leben hat etwas Ansteckendes. Mit ihrem Elan reißt sie ihre Freund mit, die sie nahezu anbeten. Es macht Spaß, die fünf Freunde in ihrer Kindlichkeit und Unbeschwertheit zu erleben. Man möchte ihnen ewig beim Spielen in ihrer kleinen idyllischen Welt zusehen und wünscht sich so sehr, dass hier Freundschaften entstanden sind, die ein Leben lang andauern werden. Man ahnt jedoch, dass dieses Glück nicht von Dauer ist.
Quelle: Martin Wessely/Unsplash

Die Kinder haben ein gemeinsames Versteck - "die Mauer". Hier haben sie sich eine eigene sichere Welt geschaffen, in der Erwachsene keinen Zugang haben und das, was in der Gesellschaft passiert, keine Rolle spielt. Ihre Freundschaft liefert ihnen die Kraft, mit dem Alltag zurechtzukommen. Denn jedes der Kinder hat seine Sorgen, ob es nun die Angst vor dem überstrengen und brutalen Vater ist, ... oder die Suche nach Anerkennung bei dem Vater, der sich lieber einen anderen Sohn gewünscht hätte, ... oder die Angst um den verschleppten Vater ... oder einfach das Problem, jüdisch zu sein.

Die Geschichte um Manja und ihre Freunde hat mich sehr betroffen gemacht. Anfangs genießt man die Unbeschwertheit der Kinder. Mit der Zeit wird diese jedoch durch die braune Stimmung in der Gesellschaft überschattet. Man spürt, dass sich Schreckliches anbahnt und die Kinder nur noch als Verlierer aus ihrem Alltagskampf hervorgehen können. Die Entwicklung der damaligen Gesellschaft weist erschreckend viele Parallelen zu unserer heutigen Zeit auf. Damals wie heute braucht es nur ein paar, die das "braune" Gedankengut verbreiten, und damals wie heute gibt es leider zuviele Dumme, die sich von diesem Gedankengut vereinnahmen lassen.
"'Wir schwören, dass wir uns nie verlassen', sagte Manja. 'Wir sind nicht allein, wir sind fünf. Wir schwören, dass wir nicht auseinandergehen, auch wenn wir groß sind, auch wenn etwas geschieht, auch wenn alles anders wird, auch wenn es die Großen haben wollen.' Sie zögerte einen Augenblick, suchte nach Worten. 'Wir schwören, dass wir uns helfen werden, mehr als allen anderen Menschen, dass nichts, nichts und nichts uns auseinanderbringt, wir schwören ...', schloss sie leise mit der sinnlosen, ewigen Formel aller Eide, 'dass alles immer so bleiben wird wie jetzt.'" (S. 248)
Die Sprache von Anna Gmeyner ist sehr kontrastreich. Sie wirkt fantasievoll und bildhaft. Und doch gibt es ganze Textpassagen, in der Anna Gmeyner dazu übergeht, mit Teilsätzen und Aufzählungen zu arbeiten, die den Lesefluss zum Stocken bringen. Dies wirkt  oft verstörend und macht sprach- und atemlos, wird jedoch den traurigen und bedrückenden Passagen in diesem Roman mehr als gerecht.

Fazit:
Anhand der Geschichte von 5 Familien unterschiedlicher sozialer Herkunft präsentiert Anna Gmeyner einen eindrucksvollen Querschnitt durch die Gesellschaft in der Zeit vor dem Dritten Reich. Die hier erzählte Geschichte hat leider nichts an Aktualität eingebüßt. Selten hat mich in letzter Zeit ein Buch so tief berührt wie dieses. Klare Leseempfehlung!

© Renie




Manja - Ein Roman um fünf Kinder von Anna Gmeyner, erschienen im Aufbau Verlag
Erscheinungsdatum: 6. Oktober 2014
ISBN: 978-3351034153



Über die Autorin:
Anna Gmeyner, 1902 in Wien geboren, zählte zur literarischen Avantgarde der zwanziger Jahre. Ab 1932 arbeitete sie in Paris, wo sie Drehbücher u. a. für G. W. Pabst schrieb. Nach ihrer Heirat emigrierte sie nach England. Dort entstand der Roman Manja, der 1938 bei Querido in Amsterdam herausgegeben wurde. Gmeyner starb 1991 in York. (Quelle: Aufbau Verlag)