Donnerstag, 30. Januar 2014

Ann Granger: Stadt Land Mord

Ich kenne von Ann Granger bisher nur "Wer sich in Gefahr begibt". Das Buch wird hier im Vorspann sogar erwähnt. Dort steht nämlich:

Nach Ausflügen ins viktorianische England mit den Kriminalromanen Wer sich in Gefahr begibt und Neugier ist ein schneller Tod knüpft sie (Granger) mit Stadt Land Mord, dem ersten Band der Reihe um Inspector Jessica Campbell, wieder unmittelbar an die Mitchell-und-Markby-Reihe an.


Diese Mitchell-und-Markby-Reihe kenne ich nicht. Beide kommen in diesem Buch nicht vor. Es wird in der Geschichte nur mal erwähnt, dass Jessicas neuer Chef, Superintendent Ian Carter, der Nachfolger von Markby ist.

So, nun aber zum Buch: Lucas Burton ist ein eingefleischter Stadtmensch. Nur ein lukratives Geschäft konnte es schaffen, ihn aufs Land zu locken. Und dann noch auf einen verlassenen Gutshof.
Und tatsächlich hat er kein Glück. Er stolpert über die Leiche eines jungen Mädchens und ergreift mit seinem siberfarbenen Mercedes die Flucht. Aber Glück bringt ihm das auch nicht. Er wird gesehen, entgeht nur knapp einem Zusammenstoß mit einem anderen Auto und wird obendrein geblitzt. Kein toller Abgang.
Der verlassene Hof gehört Eli Smith, ein exzentrischer Alter, der dort seit gut 30 Jahren nicht mehr lebt. Er nutzt das Anwesen als Schrotthalde. Das Wohnhaus hat er vor Ewigkeiten verrammelt. Als nämlich sein Bruder vor vielen Jahren die Eltern erschossen und sich dann selbst umgebracht hat. Sie waren Zwillinge.
Über diesen Aspekt denkt auch Inspector Jessica Campbell nach, die die Ermittlungen in diesem Fall beginnt. Auch sie hat einen Zwillingsbruder; Simon. Er arbeitet als Arzt für eine medizinische Hilfsorganisation an verschiedenen Brennpunkten der Welt. Sie war über jede Nachricht von ihm froh, hatte sie doch Angst um ihn.

Lucas Burton, der Mercedesfahrer, wird tatsächlich ausfindig gemacht. Jessica und ihr Kollege Phil Morton machen sich auf den Weg zu ihm. Doch Burton kann nicht der Mörder sein.

Natürlich gibt es noch viel mehr Figuren, eine Reitfarm, einen sehr alten Pub, unglückliche Ehen. Leute, die sich verdächtig benehmen. Oder sind sie einfach nur sie selbst?

Es machte mir richtig Spaß, diesen Krimi zu lesen. Er liest sich schnell weg. Die Figuren werden dir regelrecht irgendwie ans Herz gelegt. Wenn so viele Figuren mitspielen, habe ich oftmals bei anderen Büchern überlegen müssen: Wer war das noch gleich? Das Problem habe ich hier nicht. Trotz der doch relativ vielen Wechsel zwischen den Schauplätzen, weiß ich ruck zuck, bei wem ich bin. Das finde ich richtig gut.

Dienstag, 28. Januar 2014

Gelesene Bücher 2014


  1. Arnaldur Indridason: Menschensöhne
  2. Lynn Austin: Bibliothek der Träume
  3. Sir Arthur Conan Doyle: Das Tal der Angst
  4. Robert James Waller: Die Brücken am Fluß
  5. Robert James Waller: Der Weg der Liebe
  6. Nick Hornby: Mein Leben als Leser
  7. Nick Hornby: All you can read: Bücher, die ich kaufe - Bücher, die ich lese
  8. Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
  9. Ann Granger: Stadt Land Mord
  10. Wolfgang Herrndorf: tschick, abgebr.
  11. Friedrich Ani: Süden
  12. Astrid Lindgren: Das entschwundene Land
  13. Elizabeth George: Gott schütze dieses Haus
  14. Elizabeth George: Keiner werfe den ersten Stein
  15. John Colapinto: Ein unbeschriebenes Blatt
  16. John Shirleay: Grimm - Der Eisige Hauch
  17. John Passarella: Grimm - Die Schlachtbank
  18. Taja Gut: Ein Leben zwischen den Sprachen
  19. Elizabeth George: Denn bitter ist der Tod
  20. Elizabeth George: Denn keiner ist ohne Schuld
  21. Arthur Hailey: Bittere Medizin
  22. Colleen McCullough: Die Ladies von Missalonghi
  23. Miep Gies: Meine Zeit mit Anne Frank
  24. Katherine Mansfiel: Ihr erster Ball
  25. Carlos Ruiz Zafón: Der Gefangene des Himmels
  26. Elizabeth George: Auf Ehre und Gewissen
  27. Emma Goodwyn: Tod im Museum

Dienstag, 21. Januar 2014

Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Das Buch war ein Weihnachtsgeschenk meiner Lesefreundin Mira. Mich selbst hatte es nie gereizt, es zu kaufen. Höchstens, wenn hinten ein Sprüchlein von Elke Heidenreich oder Christine Westermann drauf gewesen wäre. War es aber nicht. Und da ich schon ein anderes Geschenk meiner Lesefreundin nach der Hälfte abgebrochen hatte, habe ich mir vorgenommen, dieses Buch zu Ende zu lesen.
Glücklicherweise ist es gar nicht so schlecht. Ich bin ein klein wenig über die Mitte hinaus und habe es noch nicht "in die Ecke gefeuert", wie Nick Hornby gesagt hätte.
Also: Es geht tatsächlich um einen Hundertjährigen, Allan Karlsson, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Und das ausgerechnet an seinem Geburtstag, an dem in dem Altersheim, in dem er lebte, sogar der Stadtrat und die Lokalpresse antanzen wollten.

In einem Strang wird also von Allans Flucht berichtet, wie er zu einem Koffer voll Millionen kommt, eine Truppe Ganoven hinter ihm her ist, er Helfershelfer findet und die Ganoventruppe auf ungewöhnliche Weise dezimiert wird.

In einem zweiten Streng erfahren wir Allans Lebensgeschichte. Wie er durch die Welt reist, verschiedene politische Systeme kennenlernt und als unpolitischer Mensch und Sprengstoffexperte doch mitmischt in der großen Politik.

Über allem liegt ein feiner Hauch von Humor, der mir ausnehmend gut gefällt.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Merelie Weit: Traummann aus der Zukunft

Inhalt:
Emilia ist in ihrer Ehe unzufrieden, schafft es aber nicht, sich von ihrem Ehemann zu trennen. Sie hat Angst, keinen neuen Mann mehr zu finden und ganz alleine dazustehen.
Bei einem Mädchenabend mit ihrer Freundin Hilda treffen sie auf eine Wahrsagerin. Diese sagt Emilia voraus, dass ihr Traummann erst noch kommen wird. Sie weiß aber nicht wann und wo. Aber sie gibt ihr sogar seine Adresse. Neugierig geworden, begibt Emilia sich in die Straße ihres Traummanns. Doch als sie ihn sieht hat er ein Kind dabei und sie erfährt auch, dass er verheiratet ist.

Meine Meinung:
Merelie Weit ist ein Pseudonym von Daphne Unruh. Die Autorin konnte mich schon mit "Himmelstiefe" mehr als begeistern. Daher war ich gespannt, wie mir ein Frauenroman von ihr gefällt. Und auch in diesem Genre konnte mich die Autorin für sich gewinnen.
Die Autorin schreibt sehr locker und witzig, dennoch hat die Geschichte sehr viel Tiefgang und Romantik.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, man ist so gefesselt und möchte unbedingt wissen, ob die Wahrsagerin recht hat oder bleibt Emilia vielleicht sogar bei ihrem Ehemann?
Aber um das zu erfahren müßte ihr das Buch selber lesen.
Von mir gibt es auf alle Fälle 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Elisabeth Büchle: Sehnsucht nach der fernen Heimat

Inhalt:
Im Jahre 1815 wandern Elisa Steiger`s deutsche Vorfahren in die russische Provinz Bessarabien aus um dort ein besseres Leben zu führen.
Dass ihnen dies gut geglückt ist, beweist dass sich 100 Jahre später Elisa und ihre Familie dort immer noch wohlfühlen und sich niemals vorstellen können, die geliebte Heimat zu verlassen.
Doch 1930 bricht der Krieg aus und die politischen Entwicklungen zwingen Elisa dazu mit ihrer Familie das Land zu verlassen und sich einer ungewissen Zukunft mit vielen Schicksalsschlägen zu stellen.

Meine Meinung:
Diese Geschichte hat mich sehr bewegt und aufgewühlt.
In sehr einfühlsamer Weise beschreibt Elisabeth Büchle die riesigen Strapazen und Qualen, die die Flüchtlinge durchmachen mußten.
Vor allem Lisa verdient meinen ganz großen Respekt. Selber noch ein junges Mädchen, sorgt sie sich in dieser schweren Zeit nicht nur um ihre Geschwister, sondern auch um die Nachbarskinder und Flüchtlingskinder, die sie unterwegs aufnehmen.
Sie verliert durch den Krieg ihre große Liebe Samuel aus den Augen und weiß nicht, ob sie ihn jemals wiedersehen wird.
Auch von ihren drei besten Freundinnen erleidet jede ihr eigenes Schicksal.
Zudem stellt ihr noch Georg nach, den sie verabscheut, der sich aber in den Kopf gesetzt hat, Elisa zu heiraten.

Alle Protagonisten verhalten sich sehr authentisch und diese Geschichte hat in mir viele Emotionen hervorgerufen. Ich denke auch, dass mir die Schicksale dieser Zeit noch lange im Gedächtnis bleiben.
Aber es ist auch wichtig, so ernste Bücher zu lesen, denn diese schlimme Zeit darf niemals in Vergessenheit geraten.

Für die gut recherchierte Geschichte, die mich bis zum Schluß fesseln konnte, vergebe ich 5/5 Sternen und empfehle das Buch gerne weiter.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Brigitte Riebe: Feuer und Glas - Der Pakt

Ich habe von Brigitte Riebe schon viele historische Romane mit großer Begeisterung gelesen. Daher war ich natürlich diesmal besonders gespannt, wie mir ein Jugendroman von ihr gefällt. Aber auch in diesem Genre konnte mich die Autorin wieder absolut überzeugen. Hier entstand ein wunderschöner hist. Fantasyroman, der mich von Anfang an fesseln konnte.
Die Geschichte spielt in Venedig im 16. Jahrhundert. Venedig ist eine meiner Lieblingsstädte und den besonderen Flair, den diese Stadt umgibt konnte ich bei jeder Zeile spüren.
Die Idee für diesen Roman gefiel mir sehr gut und wurde auch wunderbar umgesetzt.
Venedig droht im Krieg unterzugehen, wenn nicht schnellstens wieder Frieden zwischen den Feuer- und Wasserleuten herrscht.
Da verliebt sich Milla, die zu den Feuerleuten gehört ausgerechnet in Luca von den Wasserleuten. Ihre Liebe darf eigentlich nicht sein.
Sind die beiden aber vielleicht doch füreinander bestimmt, den Pakt zwischen Feuer und Wasser zu erneuern, indem sie die gläserne Gondel finden?
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Geschichte aus Millas Sicht geschrieben wurde. Zudem konnte ich noch einige interessante Details über die Glasbläserkunst lernen.
Ich möchte diesen wunderbaren Roman Euch allen ans Herz legen, ihr werdet nicht enttäuscht sein und Euch genauso auf den zweiten Teil freuen wie ich.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Daphne Unruh: Himmelstiefe

Inhalt:
Kira hat ihr letztes Schuljahr vor sich und freut sich schon riesig, wenn sie damit fertig ist. Doch von heute auf morgen geschehen merkwürdige Dinge mit ihr.
Sie wird auf einmal unheimlich stark, hat ständig Hunger auf Fleisch, ihr wird oft unerwartet heiß und zudem wird sie auch noch von Schatten verfolgt.
Sie verändert sich immer mehr, so daß ihre Eltern sich nicht mehr zu helfen wissen und sie in die Psychatrie einliefern lassen.
Doch Kira kann sich befreien und landet in der magischen Welt, in der ihr Verhalten als ganz normal gilt.
Sie soll dort in der Akademie der Elemente lernen, mit ihren magischen Fähigkeiten umzugehen.

Meine Meinung:
Dies war mein letztes Buch im Jahr 2013 und es wurde auch noch zu meinem absoluten Jahreshighlight.
Was für eine Geschichte!!! Das war mein erster Roman in der Welt der Elemente und ich war dermaßen fasziniert, ich konnte das Buch nicht mehr weg legen bis ich es zu Ende gelesen habe.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und mitreißend, die Spannung steigert sich stetig, man merkt gar nicht, wie die Seiten dahinfliegen.
Durch den wunderschönen bildhaften Einblick konnte ich mir die magische Welt bestens vorstellen und würde sie selber gerne entdecken. Zudem kann ich mir vorstellen, dass ich mich in dieser Welt sehr wohl fühlen würde.
Kira`s Verwandlung zu verfolgen, war für mich ein besonderes Leseerlebnis, aber nicht nur sie sondern auch viele der anderen Charaktere habe ich ins Herz geschlossen.
Ich kann meine Begeisterung gar nicht richtig in Worte fassen, daher sage ich einfach, ihr müßt das Buch unbedingt lesen.
Auch die Aufmachung verdient ein ganz großes Lob und verschönert jedes Bücherregal.