Nach Ausflügen ins viktorianische England mit den Kriminalromanen Wer sich in Gefahr begibt und Neugier ist ein schneller Tod knüpft sie (Granger) mit Stadt Land Mord, dem ersten Band der Reihe um Inspector Jessica Campbell, wieder unmittelbar an die Mitchell-und-Markby-Reihe an.
Diese Mitchell-und-Markby-Reihe kenne ich nicht. Beide kommen in diesem Buch nicht vor. Es wird in der Geschichte nur mal erwähnt, dass Jessicas neuer Chef, Superintendent Ian Carter, der Nachfolger von Markby ist.
So, nun aber zum Buch: Lucas Burton ist ein eingefleischter Stadtmensch. Nur ein lukratives Geschäft konnte es schaffen, ihn aufs Land zu locken. Und dann noch auf einen verlassenen Gutshof.
Und tatsächlich hat er kein Glück. Er stolpert über die Leiche eines jungen Mädchens und ergreift mit seinem siberfarbenen Mercedes die Flucht. Aber Glück bringt ihm das auch nicht. Er wird gesehen, entgeht nur knapp einem Zusammenstoß mit einem anderen Auto und wird obendrein geblitzt. Kein toller Abgang.
Der verlassene Hof gehört Eli Smith, ein exzentrischer Alter, der dort seit gut 30 Jahren nicht mehr lebt. Er nutzt das Anwesen als Schrotthalde. Das Wohnhaus hat er vor Ewigkeiten verrammelt. Als nämlich sein Bruder vor vielen Jahren die Eltern erschossen und sich dann selbst umgebracht hat. Sie waren Zwillinge.
Über diesen Aspekt denkt auch Inspector Jessica Campbell nach, die die Ermittlungen in diesem Fall beginnt. Auch sie hat einen Zwillingsbruder; Simon. Er arbeitet als Arzt für eine medizinische Hilfsorganisation an verschiedenen Brennpunkten der Welt. Sie war über jede Nachricht von ihm froh, hatte sie doch Angst um ihn.
Lucas Burton, der Mercedesfahrer, wird tatsächlich ausfindig gemacht. Jessica und ihr Kollege Phil Morton machen sich auf den Weg zu ihm. Doch Burton kann nicht der Mörder sein.
Natürlich gibt es noch viel mehr Figuren, eine Reitfarm, einen sehr alten Pub, unglückliche Ehen. Leute, die sich verdächtig benehmen. Oder sind sie einfach nur sie selbst?
Es machte mir richtig Spaß, diesen Krimi zu lesen. Er liest sich schnell weg. Die Figuren werden dir regelrecht irgendwie ans Herz gelegt. Wenn so viele Figuren mitspielen, habe ich oftmals bei anderen Büchern überlegen müssen: Wer war das noch gleich? Das Problem habe ich hier nicht. Trotz der doch relativ vielen Wechsel zwischen den Schauplätzen, weiß ich ruck zuck, bei wem ich bin. Das finde ich richtig gut.