Samstag, 4. Mai 2013

Santiago Garcia-Clairac: Das unsichtbare Buch

César ist nicht nur schlecht gelaunt, er ist stinksauer. Schon wieder eine neue Stadt, eine neue Schule. Sein Vater, ein Kinderbuchschriftsteller, schreibt ein neues Buch. Und für jedes neue Buch muss die gesamte Familie umziehen. Da haben es César und sein Bruder Javier nicht leicht.
César, der hier die Geschichte erzählt, setzt sich in der Klasse in die letzte Reihe. Da achtet der Lehrer nicht so auf ihn und er kann seinen Tagräumen nachhängen, denkt er. Aber nein, ein hässliches Mädchen setzt sich zu ihm. Lucia, die Haare auf den Zähnen zu haben scheint. Und sie scheint seine Gedanken lesen zu können und macht ihn gleich kräftig zur Schnecke.
Beim Abendessen macht César kein Hehl aus seinem Ärger. Javier zumindest will vom Vater wissen, worum es in dem neuen Buch geht. Das trägt den geheimnisvollen Titel "Das unsichtbare Buch" und kann nicht von jedem gesehen werden. Doch mehr will der Vater nicht verraten, weil er der Meinung ist, dass es Unglück bringt, wenn sie von den Geschichten sprechen, die er gerade schreibt.

Aber auch Lucia möchte gerne wissen, woran sein Vater schreibt. Und da sie ihm so freundschaftlich beigestanden hat, als ein paar Mitschüler ihm ans Leder wollten, stibitzt er vom Vater ein paar ausgedruckte Blätter des Buches. Nach der Schule gehen die beiden in eine Eisdiele, César mächtig nervös, und Lucia beginnt, das Ausgedruckte vorzulesen. Und während César sich nebenbei sein Eis schmecken lässt, und mitbekommt, wie verzaubert Lucia von der Geschichte ist, stellt er plötzlich fest, wie schön sie ist.
Und weil die Geschichte wirklich richtig spannend wird, klaut er immer wieder die Arbeit des Vaters, um sie gemeinsam mit Lucia zu lesen. Und er stellt dabei fest, dass ihm das Lesen plötzlich Spaß macht. Noch dazu das Lesen einer Geschichte seines Vaters, dessen Bücher er ja bisher nicht gelesen hat.
Und eines Tages, als Lucia sich mit César im Heizungskeller versteckt, um weiterzulesen, werden sie von drei Klassenrüpeln entdeckt, verprügelt und die Seiten werden zerrissen.

Hier schließe ich nun, den Rest müsst ihr selbst lesen, wenn ihr Lust drauf habt.