Schon von der Form her ist dieses Buch etwas Besonderes. Auf den ersten Blick sieht man auf dem Cover eine lesende junge Frau in einer Bibliothek. Bei genauerem Hinsehen könnte sie die Augen auch geschlossen haben, und das Buch an ihre Brust drücken. Träumt sie vielleicht?
Ich weiß nicht, wie ich das Buch zuordnen soll. Es scheint ein Graphic Novel zu sein. Aber außer Sprechblasen enthält es auch noch andere Textpassagen.
Aber die Farbgebung passt gut zum Titel. Nimmt man den Schutzumschlag ab, ist das Buch rabenschwarz. Schwarz wie die Nacht. Und drinnen sind die Bilder umgeben von vier schwarzen Rändern.
Frau Niffenegger hat sich hier inspirieren lassen von der Kurzgeschichte "Die Tür in der Mauer" von H. G. Wells.
Morgens ums drei stritt Alexandra, die hier selbst ihre Geschichte erzählt, mit ihrem Freund und ging dann durch die Straßen. Nach gut einer Stunde sah sie plötzlich einen riesigen, hell erleuchteten Winnebago, aus dem laute Musik dröhnte.
Vorne saß bei geöffneter Tür ein alter Herr drin, der ihr eine Karte gab und fragte, ob sie die Sammlung sehen wollte. Und sie stieg ein.
Während der Bibliothekar vorne sitzenblieb und Zeitung las, ging Alexandra nach hinten ins Wohnmobil. Es wirkte innen viel größer als von außen und bestand aus einem Gang, an dem rechts und links jeweils ein Bücherregal stand. Und während Alexandra sich noch über die eigenartige Zusammenstellung der Bücher wunderte, wurde ihr langsam bewusst, dass sie alle diese Bücher kannte. Bis hin zu ihrem Tagebuch. Der Bibliothekar erklärte ihr, dass das alles ihre Bücher sind, die sie jemals gelesen hat. Selbst Zeitschriften und die Werbeaufschriften auf Müslipackungen gehören dazu.
Und noch bevor Alexandra alles richtig begriff, schloss die Bibliothek, die ja nur von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang geöffnet ist, und Mr. Openshaw fuhr mit dem Winnebago fort.
Da das Buch recht dünn ist, ende ich hiermit. Ihr dürft aber mit einem überraschenden Ende rechnen.