Sonntag, 5. Mai 2013

Tom Harper: Das Buch des Satans

Bevor in einem verschneiten kleinen Ort in Deutschland die amerikanische Forscherin Gillian eine unglaubliche Entdeckung macht, verschwindet sie spurlos. Per Internet kann sie aber noch eine Nachricht an ihren Exfreund chicken: das Bild einer mittelalterlichen Spielkarte. Nick, tätig beim FBI, ahnt sofort, dass Gillian in Gefahr ist. Noch dazu, wo er plötzlich selbst von Unbekannten verfolgt wird. Die Suche nach Gillian führt ihn ins alte Europa. Offenbar war die junge Frau bei ihren Forschungen auf ein Geheimnis gestoßen, das mit dem Erfinder Johannes Gutenberg zu tun hat. Und mit einem Buch, von dessen Existenz kein Lebender wissen darf.

Doch Nick ist nicht ganz alleine auf der Suche, eine junge Frau hat sich ihm angeschlossen, Gillian zu finden oder zu erfahren, was aus ihr geworden ist und was es mit diesem Buch auf sich hat. Dabei sind sie zu Gejagten geworden, und die, die ihnen helfen, werden getötet.
Eine tolle Idee bietet dieses Buch. Anfangs ist es eingeteilt in Kapiteln. Die Geschichte beginnt in der Gegenwart und wechselt Kapitel für Kapitel mit dem Mittelalter. Im Mittelalter gibt es einen Ich-Erzähler, Johannes Gensfleisch, der die Goldschmiedekunst lernt und mittlerweile der Alchimie frönt. Auch er ist ständig auf der Flucht.
Mittlerweile wird die Geschichte immer dichter, in der Gegenwart und im Mittelalter. Und nun, je schneller auch die Gejagten unterwegs sind, desto schneller auch die Wechsel. Und zwar nicht mehr Kapitel für Kapitel, sondern innerhalb eines Kapitels.

Diese Art des Erzählens hält den Leser total unter Spannung und man mag das Buch nicht aus der Hand legen.

Johannes Gensfleisch, der im Mittelalter seine Geschichte erzählt, ist hier gleichzusetzen mit Johannes Gutenberg. Über dessen Leben ist ja nicht allzu viel bekannt. Vor allem die Zeit, bevor er den Buchdruck erfand, schwebt im Dunkeln. Eine tolle Idee von Harper, sich eine Geschichte über ihn auszudenken, wie sie hätte sein können.