Das Buch ist ja gegliedert in einige Kapitel, in denen er jeweils von einem Abenteuer berichtet. Aber er bleibt nicht stur bei dem einen Thema. Er schweift auch schon mal kurz ab, wenn es gerade passt. Ist dann aber auch schnell wieder beim ursprünglichen Thema.
Und einen feinen Humor hat er. An so mancher Stelle habe ich schon laut aufgelacht.
Zum Beispiel, als er im ersten Kapitel in den Bergen auf der Suche nach Steinböcken war:
Eine überdurchschnittlich große Lunge befähigt das Gamswild nämlich zu außergewöhnlichen Leistungen, was ein Bock vor unseren Augen eindrucksvoll unter Beweis stellte. Wir beobachteten, wie zwei Böcke sich um eine Geiß rangelten, die wohl gerade in die Brunft kam. Die beiden sprangen in einem solchen Tempo aufeinander zu und hakelten sich derart vehement mit ihren scharfen Hörnern, dass es nur so krachte und der Schnee nach allen Seiten stob. Schließlich gab der eine auf und flüchtete. Damit gab sich der Sieger aber nicht zufrieden, und er jagte den unterlegenen Konkurrenten in einem Affenzahn mindestens 200 Meter den Berg hinunter, bis er sicher sein konnte, den anderen wirklich in die Flucht geschlagen zu haben. Dann hetzte er mit unverminderter Geschwindigkeit den Berg wieder hoch, machte nur einmal fft, fft - so eine Art Flämen -, besprang die Geiß, ruckelte kurz, schüttelte sich und stand dann da, als wäre nichts gewesen. Ist der fit, der Junge, dachte ich, ist ja unglaublich. Mir hinge nach einer solchen Aktion die Zunge bis zu den Knien, und der atmete nicht mal schwer! Da gehen einem als Mann seltsame Dinge durch den Kopf, mir zumindest.
In einem anderen Kapitel ist er auf der Suche nach dem gemeinen Feldhamster, der, man soll es nicht glauben, auf der Roten Liste steht.
Und immer in Begleitung seiner Hündin Cleo. Cleo mag es übrigens überhaupt nicht, wenn Herr Kieling sich ans Tauchen macht. Und ganz wild wird sie dann, wenn Blubberblasen aufsteigen. Als er in voller Tauchermontur sich auf die Suche nach Riesenwelsen macht, lässt er Cleo bei seinem Begleiter am Ufer zurück. Der soll die Hündin ja festhalten, da sie sonst ins Wasser springt. Und das kann er ja beim Unterwasserfilmen gar nicht gebrauchen. Also watet er los und als er unter Wasser ist, und die Kamera in Positur bringt, sieht er was? Vier Pfoten oben, die auf ihn zugeschwommen kommen. Also muss er Cleo erst wieder rausbringen, aber die schafft es dreimal, sich von dem Begleiter loszureißen. Sie muss wirklich weiter weg an einem Baum festgebunden werden.
Vieles von dem Wissenswerten ist bei mir nicht hängengeblieben. Wie denn auch, wo ich mich mit der Materie ja nicht so intensiv beschäftige, wie z. B. Andreas Kieling.
Aber das Buch habe ich wirklich mit Vergnügen gelesen und werde auch seine anderen Bücher noch verschlingen, da bin ich ganz sicher.