Der letzte Wunsch des sterbenden Vaters ist es, dass die beiden Schwestern sich um ihre Mutter kümmern. Eine Mutter, die diese Bezeichnung anscheinend nicht verdient.
Der Prolog beginnt mit einer Kindheitserinnerung. Die Schwestern Meredith und Nina Whitson und Jeff, der Freund von Meredith, wollen zu Weihnachten ein Theaterstück aufführen. Besonders der Mutter zu gefallen. Der Mutter, die ihre Kinder so gut wie gar nicht beachtet. Was die Familie zusammenhält, ist der Vater. Aber auch er kann nicht verhindern, dass der Auftritt der Kinder ein Fiasko wird. Die Mutter wendet sich brüsk ab und sprengt so die ganze Vorstellung.
28 Jahre später: Meredith ist mit Jeff, dem Jungen aus ihrer Kindheit, verheiratet, sie haben sehr früh geheiratet. Sie kümmert sich verbittert ums Familiengeschäft. Nina ist Fotografin und fährt, fliegt in der Weltgeschichte herum. Immer an brenzligen Orten, in Krisen- und Kriegsgebieten. Ihr liebstes Projekt: Kämpfende Frauen, zum Beispiel in Afrika. Wie sie in der Wüste, ohne Wasser, die Familie ernähren, die Kinder am Leben erhalten wollen.
Eines Tages bekommt Nina ein Telegramm: Ihr Vater hat einen Herzinfarkt, es sieht schlimm aus. Kurzentschlossen macht sie sich auf dem Heimweg, nimmt Abschied von ihrem Liebsten, Danny, ebenfalls ein erfolgreicher Fotograf.
Nina schafft es noch rechtzeitig ins Krankenhaus. Aber dort will der Vater nicht bleiben. Er möchte zu Hause sterben.
Der Vater ist gestorben. Nina bleibt gerade mal bis zur Beerdigung, dann lässt sie sich einen Auftrag von ihrer Chefin geben und ab gehts ins nächste Kriegsgebiet. Aber das hilft ihr auch nicht. Dadurch, dass sie ihre eigene Trauer nicht verarbeitet, werden ihre Bilder nicht mehr sensationell. Sie reichen nicht mehr für die Titelseite bzw. werden gar nicht mehr benutzt. Sie muss erst mit sich selbst wieder ins Reine kommen.
Meredith dagegen stürzt sich noch mehr in die Arbeit. Auf ihr lastet nun nicht nur die Arbeit für die eigene Familie und den Familienbetrieb. Sie kümmert sich auch noch um ihre Mutter, die immer komischer wird. Sie erzählt Geschichten, steckt sich Essen in die Taschen und sitzt morgens, wenn Meredith in ihr Haus kommt, draußen im eiskalten Wintergarten. Oftmals ist sie wie weggetreten. Nur wenn Meredith den Arzt kommen lässt, ist sie 100prozentig klar.
Doch Meredith schafft es, nachdem ihre Mutter im Haus einen Unfall hatte, diese in ein Heim zu geben, mit schlechtem Gewissen, da sie Nina nicht erreichen kann. Als diese endlich überraschend kommt, macht sie der Schwester die größten Vorwürfe. Aber ich finde, sie macht es sich leicht.
Über all dem kriselt Merediths Ehe immer mehr, bis ihr Mann eines Tages mit einem Koffer im Flur steht und das Haus verlässt.
"Ein Garten im Winter" war ein tolles Buch. Nicht nur einfach ein Familiengeheimnis, auch ein wenig Kriegsgeschichte gibt es preis. Die Belagerung Leningrads.