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Samstag, 15. September 2012

Sigrid Undset: Kristin Lavranstochter 7

In diesem Kapitel wird es nun politischer und wieder sehr religiös. Es geht nicht mehr nur um die kleine Familie. Naakkve ist zehn Monate alt und Lavrans kommt zu Besuch. Und Kristin hört ihren Vater das erste Mal über Politik sprechen, worüber sich selbst Erlend wundert. Da ich darüber aber nun wirklich nicht Bescheid weiß, werde ich mich dazu nicht äußern. Das Thema zieht sich über einige Seiten hin. Als Erlend dann zu Kristin ins Bett schlüpft und sie dort schlafen sieht, geht ihm einiges durch den Kopf: Etwas über ein Jahr ist er verheiratet. "Schwangerschaft, Buße und Fasten, und jetzt nichts anderes als der Knabe an allen Ecken und Enden, Tag wie Nacht." Aber: Wenn er es schafft, dass sie für einen Moment den Pfarrer und das Baby vergisst, ist sie die gleiche, süße, junge Kristin.
Erlend ist viel unterwegs und als er erfährt, dass Kristin wieder schwanger ist, meint er: "Ich glaubte, wenn ich dich einmal bekommen würde, so sollte es wie ein immerwährendes Weihnachtsgelage sein. Aber es hat den Anschein, als würden es beinahe nur lange Fasten." - Das ging ihr ordentlich zu Herzen.
Sie bekommen einen Jungen, Björgulf, nach Lavrans Vater. Den nimmt man ihr weg und gibt ihn an eine Pflegemutter. Als er elf Monate alt ist, spürt Kristin schon wieder, dass sie schwanger ist. Und sie hat sich geschworen, dieses Kind nicht herzugeben.
Gegen Weihnachten, taucht Kristin mit Orm bei Gunnulf auf. Erlend, der bei einem Gastgelage ist, weiß nicht, dass sich die beiden auf den Weg gemacht haben.
Obwohl Kristin doch den Weg der Buße gegangen ist, ist sie wieder voller Zweifel, Ungeduld, Zorn und Furcht.
Orm hat sie liebgewonnen wie ein eigenes Kind. Aber mit Margret wird sie einfach nicht warm. Mit ihren neun Jahren sieht sie der Mutter Eline aus wie aus dem Gesicht geschnitten. Aber die Lütte ist auch eine hochmütige Göre. Sie kann anstellen, was sie will, Erlend verwöhnt sie von vorne bis hinten. Und er lässt es nicht zu, dass Kristin versucht, das Mädchen ein bisschen zu erziehen.
Zwischen Vater und Sohn klappt es auch nicht so. Orm ist nicht so männlich, wie Erlend es sich wünscht. Er ist eher ein Denker und würde gerne Priester werden.
Gunnulf und Kristin führen wieder lange Gespräche.
Am nächsten Morgen erscheint ein wütender Erlend.